Der Entladekai in Gennep spielte im 19. Jahrhundert eine besondere Rolle bei der Pilgerfahrt nach Kevelaer (Deutschland). Ein Teil der niederländischen Pilger kam nämlich mit dem Schiff an. Sie gingen dann zu Fuß zum Grenzbahnhof Gennep, stiegen dort in den Zug und fuhren über die deutsche Strecke nach Kevelaer.
Eine Wallfahrt nach Kevelaer gehörte zu den normalen religiösen Erfahrungen der Katholiken jener Zeit. Andacht und Entspannung standen dabei im Mittelpunkt. Die Prozessionszüge waren eine der größten Einnahmequellen für die private Nordbrabantische Deutsche Eisenbahngesellschaft (N.B.D.S.).
Für den Bau der Eisenbahnstrecke der kleinen deutschen Linie wurde ein Übergang quer durch das Dünengebiet De Maasduinen gegraben. Der Sand aus den Dünen wurde verwendet, um den Bahndamm zu errichten, den Hof auf die richtige Höhe anzuheben und die Rampe zur Maasbrücke zu bauen.
Am Eisenbahndenkmal Loc 094 und auf dem alten Bahndamm durch De Maasduinen sind die Ausgrabungen von etwa 1870 noch deutlich erkennbar.
Nach dem Ersten Weltkrieg ging die Noord-Brabantsche-Duitsche Spoorwegmaatschappij (NBDS) aufgrund der veränderten internationalen Umstände in Konkurs. Dadurch stand die Zentralwerkstatt leer. Die PApierfabriek GEnnep, PAGE, zog in diesen Gebäudekomplex ein.
Die Papierproduktion wurde 1999 eingestellt. An der Stelle, an der Anfang des 20. Jahrhunderts Züge fuhren, entstand ein Wohngebiet. Das Wohngebiet wurde von der Eisenbahnarchitektur inspiriert. Die Straßennamen dieses Wohngebiets erinnern an die Eisenbahnvergangenheit und die Papierherstellung, mit Namen wie Perron, Ketelhuis, Wasserturm und Dieseltram.
Die Eisenbahnhäuser in der Van Brederodestraat wurden Anfang des 20. Jahrhunderts von einer Privatperson gebaut. Jahrhunderts von einer Privatperson erbaut. Die Häuser vermitteln einen guten Eindruck von den Lebensbedingungen des Eisenbahnpersonals zu jener Zeit.
Die Adresse der Eisenbahnhäuser in der Van Brederodestraat 3 bis 13 lautete früher Heijenseweg 14 bis 24, die über eine Seitenstraße des Heijensewegs zu erreichen waren. Ihr ursprüngliches Aussehen ist gut erhalten geblieben.
Am Heijenseweg in Gennep stehen mehrere Häuser, die um 1910 von der Nordbrabantischen Deutschen Eisenbahngesellschaft (NBDS) für ihre Angestellten gebaut wurden.
Die Häuser am Heijenseweg 17 und 19 sind die authentischsten. Die Häuser am Heijenseweg 21, 23, 25 und 27 waren identisch, wurden aber während der Schlacht um Gennep im Februar 1945 beschädigt. Nach dem Krieg wurden diese Häuser wiederaufgebaut und erweitert. Dabei verloren sie ihr charakteristisches Aussehen.
Da der Bahnhof Gennep an der schnellsten Eisenbahnstrecke von London nach Berlin lag, war er ab 1878 ein wichtiger niederländischer Grenzbahnhof, und der intensive Grenzverkehr erforderte die Anwesenheit der notwendigen Zollbeamten, der so genannten Schreiber.
Die Noord-Brabantsche-Duitsche Spoorwegmaatschappij (N.B.D.S.) baute für sie die Kommissariatsgebäude. Sie wurden mit den letzten Ziegeln aus den Feldöfen der Maasbrücke gebaut, die die NBDS zwischen 1871 und 1873 errichtete.
Heute befinden sich die Kommissariate im Heijensweg 7 bis 11.
Um 1875 wurde Gennep zum Zentrum einer internationalen Eisenbahnverbindung. Diese Bahnlinie, die German Line, brachte große Veränderungen mit sich. In der Tat entstanden entlang der Strecke alle Arten von Industrie, darunter auch die Malzfabrik Aurora in Gennep.
Die Exekutivvilla von 1898 erinnert noch immer an diese Zeit. Das Nationaldenkmal strahlt den vergangenen Ruhm dieser Zeit aus. Im Jahr 2000 wurde die Malzfabrik Aurora abgerissen, und an ihrer Stelle entstand der Wohnkomplex Aurora. Die Aurora Executive Villa ist ein nationales Denkmal.
Auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände des Grenzbahnhofs Gennep befindet sich der Toeristisch Overstappunt Duits lijntje, auch TOP genannt. Dies ist einer der fünf TOPs entlang der ehemaligen Staatsstraße N271 in den Gemeinden Bergen, Gennep und Mook und Middelaar.
Die Nationalstraße folgt größtenteils dem Verlauf der Maas und bietet im Westen Ausblicke auf die Maas und im Osten auf die Maasduinen und andere touristische Sehenswürdigkeiten. Informationen zu diesen Besonderheiten sind an den verschiedenen TOPs zu finden. Dort gibt es auch Parkplätze, Sitzgelegenheiten, einen Wasserhahn und eine Karte mit den Rad- und Wanderknotenpunkten.
Die Gennep-Brücke über die Niers war für den Angriff auf das Rheinland im Februar 1945 von großer Bedeutung. Auf der anderen Seite der Niers, die über die Ufer getreten war, wurden schwere Waffen benötigt. Kurz bevor die Alliierten eintrafen, sprengte die deutsche Wehrmacht die Brücke.
Ingenieuren der schottischen 51. Highland Division gelang es, eine Brücke zu bauen. Diese Brücke - die Highlander Bridge - wurde zu Ehren der Befreier von Gennep benannt, die sich einen erbitterten Kampf mit den Deutschen lieferten. Die gefallenen Ingenieure sind auf dem Kriegsfriedhof in Milsbeek und Mook begraben.
Aufgrund seiner strategischen Lage an der Niers, zwischen Maas und Rhein, war Gennep oft mit Kriegsgewalt konfrontiert. Der Freiheitsplatz in Gennep liegt in der Nähe der Niersbrücke, die am Ende des Zweiten Weltkriegs hart umkämpft war.
Auf dem Freiheitsplatz stehen das schöne Denkmal des Barmherzigen Samariters von Jac Maris und Gedenktafeln mit den Namen von Widerstands- und Kriegsopfern aus Gennep.
Außerdem gibt es einen "Hörblock" der internationalen Befreiungsroute. Dazu gehören das Hörspiel und der Film über die Befreiung von Gennep.