Die Kreuzung Gochsedijk, Augustinusweg, Gaesdoncker Straße und Hülmer Deich ist ein jahrhundertealter Grenzübergang.
Seit 1817 verläuft hier die Grenze zwischen den Niederlanden und Preußen (später Deutschland). Davor verlief hier die Grenze zwischen der Gelderland-Gemeinde Afferden und dem Amt Goch in Cleve.
Die Grenze ist heute fast unsichtbar, unscheinbare Grenzsteine markieren ihren Verlauf. Die Grenze folgt der Baumreihe auf der Südseite des Gochsedijk, überquert die Straße an der alten Schranke und verläuft dann links der Gaesdoncker Straße bis zur Brücke über die Kendel. Die Grenze folgt diesem Flüsschen vor dem Grundstück der Gaesdonck und verläuft dann durch das Ackerland, um weiter nördlich wieder in den Augustinusweg einzumünden.
Die Gaesdonck ist ein ehemaliges Augustinerkloster, das heute als Sekundarschule mit Internat, dem Collegium Augustinianum Gaesdonck, dient.
Rund um das Viereck gibt es mehrere markante Objekte.
Das ehemalige Café Jagershof blickt auf eine mehr als 200-jährige Geschichte als Gasthaus zurück.
Das Wohnhaus auf der anderen Seite des Augustinuswegs ist das ehemalige niederländische Zollamt. Der Bauernhof gegenüber am Gochsedijk liegt in Deutschland. Es versteht sich von selbst, dass dieser ehemalige Gaesdonck-Bauernhof in eine Schmuggelroute eingebunden werden sollte. Die Eingangstür befand sich nur wenige Meter von der Grenze entfernt....
Das graue Gebäude auf der anderen Seite des Hülmer Deichs ist das ehemalige deutsche Zollamt. Gegenüber, auf der Wiese auf der holländischen Seite der Straße, stand bis 1945 ein Café namens Augustinus.
Foto des Gasthauses Augustine, aufgenommen von der jetzigen Schranke aus.
Im Hintergrund: die Gaesdonck. Das Gebäude (mit Zapfsäule) ist in den Niederlanden, das Auto auf der Straße ist in Deutschland.
In der Nähe, auf der deutschen Seite der Grenze, stand bis 1945 das Terpoorten-Haus. Heute ist ein Bauernhof mit diesem Namen übrig geblieben. Im 14. Jahrhundert war Terpoorten der Sitz der Familie Greiff, einer bedeutenden Familie aus Goch. Durch Erbschaft kam es später in den Besitz der Adelsfamilie Van Loë (von Schloss Wissen bei Weeze), bis heute.
Der Name Greiff lebt in Siebengewald in dem Straßennamen Kreeftenheide weiter. Die Familie besaß das Greiff-Moor, dessen Name auf den Ortsteil Kreftenheye überging. Daraus ist der Straßenname Kreeftenheide entstanden.