Die deutsche Grenzstadt Goch erhielt bereits im 13. Jahrhundert das Stadtrecht und war damals Teil der Grafschaft Gelre. Wie die benachbarte niederländische Stadt Gennep liegt sie an der schnell fließenden Niers. Die "Susmühle" im Zentrum erinnert an die zahlreichen Mühlen an der Niers. Die historische Stadt hat am Ende des Zweiten Weltkriegs stark gelitten. Nur 20 % der Gebäude blieben erhalten, darunter das Steinerne Tor und die Evangelische Kirche. Seit 2005 ist Goch ein Wallfahrtsort. Zu verdanken hat sie dies Arnold Janssen, der im niederländischen Steyl bei Venlo drei Missionsklöster gründete.
Auch in Goch merkt man, wie relativ die Grenze zwischen den Niederlanden und Deutschland ist. Nachnamen und Dialekt der Einwohner unterscheiden sich nur geringfügig. Die Grenze wurde von den europäischen Großmächten auf dem Wiener Kongress 1815 gezogen und liegt "einen Kanonenschuss von der Maas entfernt".
In Goch gab es früher fünf Wassermühlen an der Niers. Die jüngste war die Susmühle aus dem Jahr 1700. Sie verdankt ihren Namen dem rauschenden Geräusch des Wassers am Stauwehr. Ursprünglich wurde die Mühle als Walkmühle für die Wollindustrie genutzt. Später wurde in ihr Getreide gemahlen und Öl gepresst. Das Wasserrad stammt aus dem Jahr 1900 und war bis 1932 in Betrieb. Dann wurde die Niers kanalisiert und der Wasserspiegel sank um fast 2 Meter, so dass das Mühlrad nicht mehr angetrieben werden konnte. Zu dieser Zeit diente die daneben liegende Susbrücke als Wehr und hielt den Wasserstand. Am Eingang der monumentalen Mühle erinnern heute noch 3 Mühlsteine daran.
Pfalzdorf entstand um 1742, als sich protestantische Flüchtlinge aus der Pfalz in der Gocher Heide niederlassen durften. Sie waren vor Krieg und religiöser Verfolgung geflohen und wollten nach Amerika gehen. Ihre Reise fand hier notgedrungen ein Ende. Die Kirchstraße ist ein geschichtsträchtiger Ort. Das Denkmal erinnert an die Urbarmachung des Brachlandes. Die historischen Kirchen erinnern an die lutherische und reformierte Bewegung. Weil die Bewohner ihren Dialekt, ihren Glauben und ihre Traditionen inmitten einer überwiegend katholischen Welt bewahrten, entstand die sogenannte Pfälzer Sprachinsel. Pfalzdorf ist, wie auch Nierswalde, im Wesentlichen ein Flüchtlingsdorf.