Einzigartiges Wappen im Schloss Arcen
Nach der Restaurierung der Brücke und der Umzäunung der Burgruine Bleijenbeek in Afferden wurde von René Gerats von Het Limburgs Landschap am Ufer des Burggrabens ein schweres Eisenstück voller Rost und Lehmklumpen gefunden. Die erste Vermutung war, dass es sich um einen Pfeiler des ehemaligen, zerbrochenen Torzauns handelte. Als sich nach einigem Tüfteln ein Hohlraum entleerte und der Eisenklumpen markante Vorsprünge aufwies, wurde die Nationale Agentur für Kulturerbe zu Rate gezogen: Es handelte sich um eine äußerst seltene Waffe aus dem 16. Jahrhundert, einen sogenannten Hookbus. Jahrhundert, ein so genannter Hookbus, der wahrscheinlich bei der Belagerung von Bleijenbeek im Jahr 1579 während des Achtzigjährigen Krieges eingesetzt wurde. Hookbusses waren Handkanonen, die der Soldat über eine hölzerne Mauer oder einen Zaun stülpte. Der geschmiedete Haken, von dem diese Waffe ihren Namen hat, hing über der Wand und verhinderte, dass der Soldat beim Abfeuern den schweren Rückstoß abfangen musste. Die Waffen wurden bis zum Ende des 17. Jahrhunderts verwendet. Nach und nach übernahmen größere Kanonen und bessere Musketen (Gewehre) diese Rolle. Die vom Restaurator Kees van Wingerden aus Arcen restaurierte Waffe ist jetzt in einer Ausstellung über die Maasduinen in Kasteeltuinen Arcen zu sehen.
Bus einhaken Bei der Restaurierung des Hakenbügels wurden mehrere Details entdeckt. Die Waffe hatte einen hölzernen Kolben, der verloren gegangen ist, aber die Beschläge sind noch gut zu erkennen. Der Hookbus ist 155 cm lang. Die sogenannte Zundergat (Pulverpfanne), ein Behälter, in den das Zündpulver gefüllt wurde, ist noch vorhanden, der Deckel ist leider verschwunden. Sehr schön ist die Zielvorrichtung, bestehend aus einem Keep und dem Korrel (Visierpunkt), die beide noch vorhanden sind. Der Bergfried, durch den der Schütze blickte, ist besonders auffällig, da es sich um einen geschmiedeten Pferdekopf handelt. Auch das Korn am Ende des Laufs ist noch vorhanden, so dass der Besucher der Ausstellung wie ein Soldat durch das Visier schauen kann.
WiederherstellungDer historische Wappenexperte und Restaurator Kees van Wingerden aus Arcen bot an, das Wappen zu restaurieren, da es eine Seltenheit ist, sich um ein so einzigartiges Wappen kümmern zu dürfen. Bei der Reinigung des Wappens kam auch ein Markenzeichen zum Vorschein, eine eingravierte Schlange. Viele dieser Hakenbüchsen kamen aus Nürnberg in Süddeutschland und wurden in ganz Europa gehandelt. Archivrecherchen über die Punze deuten auf die Familie Danner hin, die im 16. Das macht die Geschichte des Wappens so besonders. Es sind nur noch wenige solcher großen Hakenbüchsen in Museumssammlungen bekannt. Deshalb freut sich Het Limburgs Landschap über diesen einzigartigen Fund aus Nordlimburg.