Steinhagen war ursprünglich ein Herrenhaus, das im Tal der Groote Molenbeek lag. Die ältesten Teile des Gebäudes stammen aus dem 17. Jahrhundert. Für die langgestreckten rechteckigen Außengräben wurde der Bach umgeleitet. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde der Komplex zu einem Bauernhof degradiert, wobei das Herrenhaus den Wohnbereich bildete. Dieser Wohnbereich wurde Anfang des 20. Jahrhunderts bis auf eine Mauer weitgehend abgerissen und zu einer Scheune umgebaut. An der Westseite des Hofes entstand ein neuer Wohnbereich. Durch diese Umbauten erhielt der Hof seine heutige quadratische Form.
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Nördlich von Sevenum lag einst das Haus Schen(c)kenburg, wo heute auf der Nordseite der Steinhagenstraat der fast gleichnamige Hof Schenckenborg liegt. Das Haus stand als einer der Flügel einer Anlage um einen Hof. Es war von Wassergräben umgeben, in die die Flüsse Molenbeek und Blakterbeek mündeten. Vor der Brücke westlich des Gebäudes stand ein L-förmiger Bau, der eine Art Vorplatz bildete. Laut Schlösser in Limburg ließ sich Jan Schenck (1555-1606) in der ersten Hälfte des 80-jährigen Krieges in Sevenum nieder. Er war möglicherweise der Gründer des Hauses Schenkenburg. Auch sein Bruder Martinus (in manchen Geschichtsbüchern als sein Vater bezeichnet) wird manchmal als Gründer genannt. Martinus' Sohn Diederick lebte später ebenfalls dort. Das Adelsgeschlecht besaß noch viele Schlösser in der Umgebung, unter anderem in Goch, Walbeck, Wachtendonk, Emmerich, Afferden und Venlo.
Jan Schenck kümmerte sich im 16. Jahrhundert um die Interessen der Gemeinde Sevenum der Grafschaft Kessel von Schenkenburg aus. Er hatte ein außereheliches Kind mit Grietien Claessen. Grietien zog es mit einer Rente von 100 Taler auf, die Schenck bei der Gemeinde hinterlegt hatte. Nach seinem Tod im Jahr 1606 verklagte ihn sein Bruder im Namen von Johns Neffen und Nichten vor dem Schöffengericht. Seine Familie war der Ansicht, dass sein uneheliches Kind keinen Anspruch auf die Rente hatte, weil es ein Bastard war. Der Schöffengerichtshof entschied schließlich, dass die Parteien gemeinsam eine Lösung finden mussten.
Das Limburger Sagenbuch erzählt eine Gespenstergeschichte über die Schenkenburg: Der letzte Nachkomme von Schenck van Nijdeggen, der auf der Burg lebte, war "ein freier Mann und ein Trunkenbold". Der Mann ging jeden Tag an der Kapelle des Heiligen Antonius vorbei und verhöhnte jedes Mal den Heiligen. Eines Morgens wurde er nach einem weiteren ausgelassenen Abend tot in der kleinen Kapelle aufgefunden. "Von da an hatte die Burg keinen guten Ruf mehr. Die Zugbrücke musste um neun Uhr hochgezogen werden. Wenn dies vergessen wurde, legte sich ein großer schwarzer Hund auf die Brücke. Mit feurigen Krallen und Augen hielt er jeden fern." Später, als auch die Sage von einem kopflos umherirrenden Pferd kursierte, wurde die Schenkenburg abgerissen, "aber die dafür angelegte Wiese ist noch immer wie verdorben und es wachsen nur Disteln und Dornen", so die Sage von 1925.
Die Stichting Limburgse Kastelen gibt an, dass das Haus der Schen(c)kenburg um 1825 abgerissen und die Gräben zugeschüttet wurden. Das kleine Gebäude vor der Brücke wurde 1908 durch ein Feuer zerstört, das durch einen Blitzschlag verursacht wurde. An dieser Stelle befindet sich heute der Hof Schenckenborg. Die Stiftung Limburger Schlösser vermutet, dass unter der Erde noch Reste des Schlosses vorhanden sind.
Quelle: Heemkundevereniging Sevenum, das Limburger Sagenbuch, Schlösser in Limburg und die Website Land van Kessel.