Die Besitzer des verschwundenen Schlosses De Donck hatten traditionell das Recht, den Pfarrer und den Küster der Sevenum-Kirche zu ernennen. Sie hatten auch Anspruch auf 2/3 des Zehnten. Im Gegenzug hatten sie jedoch die Pflicht, die Kirche und den Pfarrer zu unterhalten. Wie vielerorts wurde der Unterhalt der Kirche manchmal vergessen und der Pfarrer erhielt nur eine magere Entlohnung. Alten Karten zufolge war die Burg mit Wasser umgeben und hatte zwei Ecktürme, von denen der älteste wahrscheinlich im späten Mittelalter erbaut und zwischen 1789 und 1791 abgerissen wurde.
Nach Berichten aus dieser Zeit wurde das Abbruchmaterial, etwa 90.000 Ziegelsteine, in mehreren Losen verkauft. Zuvor war der Pachthof abgerissen worden, woraufhin das Schloss zum Pächterhaus wurde.
Das baufällige Schloss wurde Anfang des 20. Jahrhunderts vollständig abgerissen. An der Stelle zwischen dem abgerissenen Schloss und der Donckstraat wurde ein neuer Bauernhof gebaut. Nur der Name dieses Bauernhofs "De Donck" erinnert noch an das alte Schloss.
Das ehemalige Schloss und heutige Bauernhaus ist ein städtisches Denkmal. Der architektonische Grund dafür ist, dass das schlichte Anwesen ein gutes Beispiel für den Bauernhoftyp aus den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts ist. Jahrhunderts ist. Außerdem ist es intakt und unversehrt erhalten. Der historische Grund ist, dass sich hinter diesem Bauernhof die einzige echte Burg von Sevenum befand.
Historische Beschreibung: Hinter diesem Bauernhof lag im 14. Jahrhundert das Huys de Donck. Ein Versuch, eine richtige Burg mit zwei Türmen zu bauen, wurde wahrscheinlich nie vollendet. Das Anwesen war von einem Wassergraben umgeben. Der Zugang zum Schloss erfolgte über eine Zufahrt von der Biegung der Donckstraat aus, mit einer Zugbrücke über den Graben. Die Besitzer des so genannten adligen Gesjees hatten traditionell das Patronat über die Sevenumer Kirche und das Recht, den Pfarrer und Küster zu ernennen. Dies bedeutete unter anderem, dass sie Anspruch auf 2/3 des Zehnten hatten. Im Gegenzug hatten sie aber die Pflicht, die Kirche und den Pfarrer zu unterhalten. Solange wurde vielerorts der Unterhalt der Kirche manchmal vergessen und der Pfarrer erhielt eine magere Entlohnung. Außerdem war der Besitzer ein qualifiziertes Mitglied der Staaten des Overkwartiers als Teil des Herzogtums Gelre.
Das Huys de Donck umfasste 8½ Hektar Ackerland und 12 Hektar Weideland. Der Eigentümer hatte das ausschließliche Recht, eine Windmühle im Dorf zu betreiben. Im Laufe der Jahrhunderte hatte das Schloss viele Besitzer. Der berühmteste war die Familie Van Donck (14241481). Danach erbte die Familie Van Vlatten den Besitz. Im 17. Jahrhundert kaufte die Familie Van Stepraedt tot Doddendael das Schloss. Eine Restaurierung scheiterte und das Anwesen wurde an die Witwe Van wittenhorst, Vrouwe tot Horst und seit 1674 auch Vrouwe van Sevenum verkauft. Da die Erben der Herren von Horst ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachkamen, wurde das Schloss in einer öffentlichen Versteigerung an die Grafen von Renesse verkauft. Diese Familie verkaufte den Besitz von Sevenum schließlich im Jahr 1874. Das Ackerland an die Bewohner von Sevenum und die Reste des Schlosses mit einem Teil des Geländes an die Familie Van Enckevort.
Als die Überreste des ehemaligen Schlosses Huys De Donck Anfang des 20. Jahrhunderts verschwanden, entstand zu ihrer Zeit ein neues Gehöft, dem sie den gleichen Namen gaben. Der Hof blieb im Besitz der Familie.
Architektonische Beschreibung: Das Erscheinungsbild des Gehöfts zeigt deutlich, dass der Bau in mehreren Etappen erfolgte, wobei die alten Baumaterialien der ehemaligen Burg verwendet wurden. Dies geht auch aus dem Kataster hervor. Nacheinander werden ein Teilabriss im Jahr 1878, ein Anbau im Jahr 1884, ein Anbau im Jahr 1897, ein erneuter Anbau im Jahr 1898 und 1913, ein Teilabriss im Jahr 1914 und schließlich die Errichtung des Wohnbereichs mit Wirtschaftsgebäude im Jahr 1914 erwähnt. Letzteres ist der von der Straße aus sichtbare Teil des Hofes. Das in strengem, traditionellem Stil errichtete Anwesen ist ein geschlossenes Gehöft, aber das straßenseitige Wohnhaus mit Scheune hat die Form eines langgiebeligen Bauernhauses. Das Wohnhaus bildet den linken Teil, die Scheune den rechten Teil des Anwesens. Die Fassaden sind aus dunklem rötlich-braunem Backstein gebaut, der im Kreuzverband gemauert ist. Unter der Traufe befindet sich ein Streifen aus Ziermauerwerk. Der Wohnteil ist mit Holzfenstern ausgestattet, während der gewerbliche Teil Eisenfenster hat. Das Gebäude hat ein großes Giebeldach, das mit dunklen gebrannten Ziegeln gedeckt ist.
Über der Eingangstür steht in schmiedeeisernen Lettern der Name "De Donck". Dieser Name erinnert an den ehemaligen Huys de Donck, dessen Grundmauern noch im Boden hinter diesem Bauernhaus zu finden sind.
(Quelle: Heemkundevereniging Sevenum)